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Stellungnahme von Oglaigh na hEireann (IRA) vom 5.12.00
"Die Führung von Oglaigh na hEireann will hiermit ihre Verpflichtung
zur Lösung der Waffenfrage und ihre Auffassung, dass dies ein notwendiger
Schritt in einem wahren Friedensprozeß ist, erneuern.
Wir sind weiter gewillt einen Prozeß einzuleiten, welcher IRA-Waffen
komplett und verifizierbar außer Gebrauch setzt und dies auf eine
Art und Weise, dass Risiken für die Öffentlichkeit und Mißverständnisse
vermieden werden und maximales öffentliches Vertrauen sichergestellt
wird.
Am 6. Mai bestimmten wir in einer Stellungnahme einen klaren und vernünftigen
Zusammenhang, wie dies von statten gehen könnte.
Es kann und wird nicht auf Grund von Bedingungen, die von den Unionisten
und der britischen Regierung diktiert werden, vonstatten gehen. Eine Anleitung/Vorschrift
von britisch-militärischer Seite kann nicht funktionieren und sollte
keinen Platz in einem wahren Friedensprozeß haben.
Im Mai gaben wir des weiteren eine Reihe von Versprechen, welche an die
schnelle und vollständige Implementierung des Good Fiday Agreements
und weiterer Verpflichtungen der beiden Regierungen gebunden waren.
Die britische Regierung hat sich zu Folgendem verpflichtet:
- Vollständige Implementierung von Patten (von der Patten-Kommission
ausgearbeiter Plan zur Reform der RUC; Anm. FSF)
- Alle notwendigen Schritte zur stufenweisen Demilitarisierung zu unternehmen
- Die Menschenrechte, Gleichheit und Gerechtigkeit betreffende Handlungen
durchzuführen
- Sachverhalte zu lösen, die in der jetzigen Stufe des Friedensprozesse
überfällig sind
Die britische Regierung hat sich nicht an diese Verpflichtungen gehalten.
Die IRA hat wiederholt Kontakt mit dem IICD (die mit der Lösung der
Waffenfrage bezogen auf die Untergrundorganisationen betrauten Institution;
Anm. FSF) aufgenommen und vertrauensbildende Maßnahmen eingesetzt,
welche die Inspektion einiger unserer Waffenlager von genehmigten "Dritt-Parteien"
beinhalten. Wir haben seitdem eine weitere Inspektion dieser Waffenlager
ermöglicht. Unverzüglich danach beteuerten Cyril Ramaphosa und
Martti Athisaari, die "Drittparteien", Ihre Überzeugung
in die Verpflichtung der IRA zum Friedensprozeß.
Versuche der Führung der "Ulster Unionists" nach dieser
erneuten Inspektion, neue Vorbedingungen für den politischen Fortschritt
zu stellen, dienten nur dazu der Überwindung des toten Punktes im
Friedensprozeß entgegenzuwirken.
Wir haben den Kontakt mit dem IICD nicht abgebrochen und bleiben zu weiteren
Diskussionen mit Ihnen verpflichtet.
Die britische Haltung zur Demilitarisierung und ihre Weigerung sich den
Erfordernissen des Good Friday Agreements bzgl. dem Neubeginn in polizeilichen
Fragen zuzuwenden, stellt ein Unterlassen des Nachkommens Ihrer Verpflichtungen
dar.
Die politische Verantwortung für die jetzige Situation liegt ganz
klar bei Tony Blair, der allen Verpflichtungen nachzukommen hat.
Die IRA kam allen Ihren Verpflichtungen nach und wird das auch künftig
tun."
P. O'Neill
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