Irisch Republikanische Solidarität








TC

Liebe SympathisantInnen des irischen Republikanismus

 

  1. Wer sind wir?
    Wir, die Irisch Republikanische Solidarität (vormals Freundeskreis Sinn Fein), sind SympathisantInnen der republikanische Bewegung Irlands und unterstützen die Politik der demokratisch-sozialistischen Partei Sinn Féin. Wir kooperieren sowohl mit dem "Department for International Affairs" von Sinn Féin als auch mit Friends of Sinn Féin/Cairde Sinn Féin (CSF). CSF eröffnet SympathisantInnen der demokratisch-sozialistischen Partei Sinn Féin nicht-irischer Nationalität die Möglichkeit diese zu unterstützen. Unsere Gruppe ist weiterhin in die Irland Solidarität - ein loser Zusammenschluß deutscher Irland-Gruppen - eingebettet.
  2. Wo stehen wir politisch?
    Wie oben aufgeführt ist Sinn Féin eine demokratisch-sozialistische Partei. Folglich sind auch wir im politischen Spektrum links einzuordnen. Unsere übergeordnete Prämisse ist die gesellschaftliche Emanzipation aller ohne Ausgrenzung. Auch Sinn Féin fordert die gesellschaftliche Emanzipation und Integration aller auf der Insel lebenden Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes und ihrer sexuellen Orientierung. Sinn Féin ist eine nationalistische Partei. Der irische Nationalismus manifestiert sich in der Forderung nach einer irischen Wiedervereinigung, als Rahmen für eine irische Selbstbestimmung. Vom metropolitanen Nationalismus unterscheidet er sich u.a. dadurch, dass er über einen anti-kolonialen Hintergrund verfügt und mit Demokratisierungsbestrebungen korrespondiert. Die von Sinn Féin vertretene progressive Variante des irischen Nationalismus - auch Republikanismus genannt - ergänzt dies noch um eine radikale soziale und durchwegs anti-imperialistische Vision (vgl. Schulze-Marmeling, D.; Sotschek, R.: Der lange Krieg). Dieser Nationalismus ist also offen, integrativ, ja sogar internationalistisch. Niemand fühlt sich von ihm bedroht, mit Ausnahme der Protagonisten eines längst vergangenen Empires in England und in den six counties.
  3. Wie stehen wir zum "Good Friday Agreement"?
    In den "six counties", den von Großbritannien besetzten Grafschaften (Nordirland), spiegelt sich genau das Gegenteil von Gleichberechtigung wider. Alle staatstragenden Institutionen, wie das Polizei- oder Justizwesen, werden von (pro-britischen) Unionisten, die politisch rechts einzuordnen sind, dominiert. Die soziale Diskriminierung der nicht-unionistischen Bevölkerung drückt sich auch in den Erwerbslosenstatistiken aus, die verdeutlichen, dass ihre Arbeitslosenquote (auf Grund ungleicher, sektiererischer Einstellungen) weiterhin mehr als doppelt so hoch ist, wie jene des unionistischen Bevölkerungsteils. Es ist also zu konstatieren, dass Nordirland bis heute apartheitsähnliche Strukturen aufweist. Wir vertreten demzufolge die Meinung, dass die Wurzeln des Konfliktes in der administrativen und juristischen Verfasstheit Nordirlands liegen. Wir sind der festen Überzeugung, dass die einzige Alternative zum bewaffneten Kampf gegen diese Strukturen die politische Integration aller relevanten Parteien ist ("power sharing"), weswegen wir das nordirische Parlament als Voraussetzung sehen, um einen "lasting peace" zu kreieren. Wir vertreten weiterhin die Meinung, dass, um ein neues (friedliches) Irland zu schaffen, alle militärischen Potenziale aufgelöst werden sollten. Wir wehren uns jedoch vehement gegen die Kapitulationsforderung der Unionisten, die IRA habe sich zu entwaffnen und aufzulösen, während die Waffenfrage bei den anderen britischen und pro-britischen Gruppierungen sowie der staatlichen bewaffneten Organe ausgeklammert wird. Dies inkludiert nicht nur die rechtsextremen Organisationen UDA/UFF und UVF, sondern auch einen Abzug der britischen Armee und eine wirkliche Reform der sektiererischen Polizei RUC/PSNI (u.a. Auflösung der Special Branch, Verpflichtung auf Menschenrechte). Während die RUC (die jetzt PSNI heisst) seit 3 Dekaden mit der UDA und der UVF kooperiert und jährlich für tausende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich ist, die britische Armee zugestehen musste, dass sie in "Krisengebieten" wie South Armagh mehr Patrouillen durchführt als vor dem "ceasefire" und ihre Präsenz keineswegs reduzierte (im Gegenteil, es wurden neue Beobachtungsposten gebaut), die UDA und die UVF den Waffenstillstand weiterhin andauernd brechen und nichts darauf hindeutet, dass sie etwas konstruktives zur Lösung der Waffenfrage beitragen wollen, ist zu konstatieren, dass die einzige Organisation, die den Waffenstillstand einhält und sogar eine Teilentwaffnung praktizierte, die medial oft für die Verzögerungen im Friedensprozess verantwortlich gemachte IRA ist (darüber hinaus wird von medialer Seite oft übersehen, dass Unionisten/Loyalisten über ca.130.000 sogenannte "legalisierte Waffen" verfügen). Wir fordern alle britischen und pro-britischen Organisationen dazu auf, dem Beispiel der IRA zu folgen und für das Ziel, ein demilitarisiertes Irland zu schaffen, zu arbeiten. Darin, dass das "Good Friday Agreement" von den Unionisten nicht als "Gesamtpaket" angenommen wird und die Waffenfrage von ihnen lediglich dazu instrumentalisiert wird, um Veränderungen in Richtung einer Gleichberechtigung zu blockieren, liegen die Gründe für die geringen und langsamen Veränderungen in Nordirland.
  4. Aktivitäten unserer Gruppe
    Erstens informieren wir aus einer politisch linken, pro-republikanischen Perspektive. Wir publizieren diese Informationen primär über unsere Webseite. Unser zweiter Arbeitsschwerpunkt ist die Kampagnenarbeit. Diese Arbeit vollziehen wir primär in Kooperation mit der Irland Solidarität Deutschland (näheres unter "Kampagnen"). Die Hauptkampagne (seit 2001) ist die Peter McBride Kampagne. Zur Zeit unterstützen wir darüber hinaus die Kampagne "Bring them Home". Drittens organisieren wir Veranstaltungen. So organisierten wir 2001 eine Ausstellung/Diskussion zum Thema "Der Hungerstreik von 1981" (Gastredner war der ehemalige Hungerstreiker Tom Holland). Zusammenhängend mit den aufgeführten Punkten betreiben wir Öffentlichkeitsarbeit. Ein wichtiges Anliegen für uns ist es hierbei die Sensibilität v.a. in der Linken für Internationalismus zu stärken.
  5. Was könnt Ihr tun?
    Wenn ihr als linke internationalistische Menschen mit unseren Zielen übereinstimmt, würden wir gerne mit euch zusammenarbeiten. Um bei unserer Gruppe, bspw. in Form von Berichterstattungen, Übersetzungen, Kampagnenarbeit etc. mitzuarbeiten, empfehlen wir eine Mitgliedschaft bei CSF., setzen diese jedoch nicht voraus. Sinn Féin setzt seit langem auf eine "Internationalisierung des Nordirland-Problems". Hierfür (Reisen usw.) benötigt die Partei Geld. Der Jahresbeitrag für CSF beträgt hierbei 35 Euro. Die Mitgliedschaft beschränkt sich jedoch nicht auf eine finanzielle Leistung. Wenn Ihr Mitglied seid, werdet Ihr durch regelmäßige Newsletter über die Lage in Nordirland auf dem Laufenden gehalten. Aus eigener Erfahrung, können wir Euch zusichern, dass auch die republikanische Bewegung immer ein offenes Ohr bei Anfragen hat, bei Irlandbesuchen versucht, euch unterzubringen und Treffen zu arrangieren.

    Falls Ihr Nachfragen habt könnt Ihr uns unter folgender email-Adressee kontaktieren:

    fsf.sd@gmx.net

    Falls Ihr mit Cairde Sinn Fein direkt Kontakt aufnehmen wollt:

    Friends of Sinn Fein
    44 Parnell Square
    Dublin 1
    Ireland
    cairdesf@iol.ie


    Mit sozialistischen Grüßen
    Irisch Republikanische Solidarität (IRS)

Letzte Änderung:
12-Oct-03