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Liebe SympathisantInnen des irischen Republikanismus
- Wer sind wir?
Wir, die Irisch Republikanische Solidarität (vormals Freundeskreis Sinn
Fein), sind SympathisantInnen der republikanische Bewegung Irlands und
unterstützen die Politik der demokratisch-sozialistischen Partei Sinn
Féin. Wir kooperieren sowohl mit dem "Department for International Affairs"
von Sinn Féin als auch mit Friends of Sinn Féin/Cairde Sinn Féin (CSF).
CSF eröffnet SympathisantInnen der demokratisch-sozialistischen Partei
Sinn Féin nicht-irischer Nationalität die Möglichkeit diese zu unterstützen.
Unsere Gruppe ist weiterhin in die Irland Solidarität - ein loser Zusammenschluß
deutscher Irland-Gruppen - eingebettet.
- Wo stehen wir politisch?
Wie oben aufgeführt ist Sinn Féin eine demokratisch-sozialistische Partei.
Folglich sind auch wir im politischen Spektrum links einzuordnen. Unsere
übergeordnete Prämisse ist die gesellschaftliche Emanzipation aller
ohne Ausgrenzung. Auch Sinn Féin fordert die gesellschaftliche Emanzipation
und Integration aller auf der Insel lebenden Menschen, unabhängig ihrer
Herkunft, ihres Geschlechtes und ihrer sexuellen Orientierung. Sinn
Féin ist eine nationalistische Partei. Der irische Nationalismus manifestiert
sich in der Forderung nach einer irischen Wiedervereinigung, als Rahmen
für eine irische Selbstbestimmung. Vom metropolitanen Nationalismus
unterscheidet er sich u.a. dadurch, dass er über einen anti-kolonialen
Hintergrund verfügt und mit Demokratisierungsbestrebungen korrespondiert.
Die von Sinn Féin vertretene progressive Variante des irischen Nationalismus
- auch Republikanismus genannt - ergänzt dies noch um eine radikale
soziale und durchwegs anti-imperialistische Vision (vgl. Schulze-Marmeling,
D.; Sotschek, R.: Der lange Krieg). Dieser Nationalismus ist also offen,
integrativ, ja sogar internationalistisch. Niemand fühlt sich von ihm
bedroht, mit Ausnahme der Protagonisten eines längst vergangenen Empires
in England und in den six counties.
- Wie stehen wir zum "Good Friday Agreement"?
In den "six counties", den von Großbritannien besetzten Grafschaften
(Nordirland), spiegelt sich genau das Gegenteil von Gleichberechtigung
wider. Alle staatstragenden Institutionen, wie das Polizei- oder Justizwesen,
werden von (pro-britischen) Unionisten, die politisch rechts einzuordnen
sind, dominiert. Die soziale Diskriminierung der nicht-unionistischen
Bevölkerung drückt sich auch in den Erwerbslosenstatistiken aus, die
verdeutlichen, dass ihre Arbeitslosenquote (auf Grund ungleicher, sektiererischer
Einstellungen) weiterhin mehr als doppelt so hoch ist, wie jene des
unionistischen Bevölkerungsteils. Es ist also zu konstatieren, dass
Nordirland bis heute apartheitsähnliche Strukturen aufweist. Wir vertreten
demzufolge die Meinung, dass die Wurzeln des Konfliktes in der administrativen
und juristischen Verfasstheit Nordirlands liegen. Wir sind der festen
Überzeugung, dass die einzige Alternative zum bewaffneten Kampf gegen
diese Strukturen die politische Integration aller relevanten Parteien
ist ("power sharing"), weswegen wir das nordirische Parlament als Voraussetzung
sehen, um einen "lasting peace" zu kreieren. Wir vertreten weiterhin
die Meinung, dass, um ein neues (friedliches) Irland zu schaffen, alle
militärischen Potenziale aufgelöst werden sollten. Wir wehren uns jedoch
vehement gegen die Kapitulationsforderung der Unionisten, die IRA habe
sich zu entwaffnen und aufzulösen, während die Waffenfrage bei den anderen
britischen und pro-britischen Gruppierungen sowie der staatlichen bewaffneten
Organe ausgeklammert wird. Dies inkludiert nicht nur die rechtsextremen
Organisationen UDA/UFF und UVF, sondern auch einen Abzug der britischen
Armee und eine wirkliche Reform der sektiererischen Polizei RUC/PSNI
(u.a. Auflösung der Special Branch, Verpflichtung auf Menschenrechte).
Während die RUC (die jetzt PSNI heisst) seit 3 Dekaden mit der UDA und
der UVF kooperiert und jährlich für tausende Menschenrechtsverletzungen
verantwortlich ist, die britische Armee zugestehen musste, dass sie
in "Krisengebieten" wie South Armagh mehr Patrouillen durchführt als
vor dem "ceasefire" und ihre Präsenz keineswegs reduzierte (im Gegenteil,
es wurden neue Beobachtungsposten gebaut), die UDA und die UVF den Waffenstillstand
weiterhin andauernd brechen und nichts darauf hindeutet, dass sie etwas
konstruktives zur Lösung der Waffenfrage beitragen wollen, ist zu konstatieren,
dass die einzige Organisation, die den Waffenstillstand einhält und
sogar eine Teilentwaffnung praktizierte, die medial oft für die Verzögerungen
im Friedensprozess verantwortlich gemachte IRA ist (darüber hinaus wird
von medialer Seite oft übersehen, dass Unionisten/Loyalisten über ca.130.000
sogenannte "legalisierte Waffen" verfügen). Wir fordern alle britischen
und pro-britischen Organisationen dazu auf, dem Beispiel der IRA zu
folgen und für das Ziel, ein demilitarisiertes Irland zu schaffen, zu
arbeiten. Darin, dass das "Good Friday Agreement" von den Unionisten
nicht als "Gesamtpaket" angenommen wird und die Waffenfrage von ihnen
lediglich dazu instrumentalisiert wird, um Veränderungen in Richtung
einer Gleichberechtigung zu blockieren, liegen die Gründe für die geringen
und langsamen Veränderungen in Nordirland.
- Aktivitäten unserer Gruppe
Erstens informieren wir aus einer politisch linken, pro-republikanischen
Perspektive. Wir publizieren diese Informationen primär über unsere
Webseite. Unser zweiter Arbeitsschwerpunkt ist die Kampagnenarbeit.
Diese Arbeit vollziehen wir primär in Kooperation mit der Irland Solidarität
Deutschland (näheres unter "Kampagnen"). Die Hauptkampagne (seit 2001)
ist die Peter McBride Kampagne. Zur Zeit unterstützen wir darüber hinaus
die Kampagne "Bring them Home". Drittens organisieren wir Veranstaltungen.
So organisierten wir 2001 eine Ausstellung/Diskussion zum Thema "Der
Hungerstreik von 1981" (Gastredner war der ehemalige Hungerstreiker
Tom Holland). Zusammenhängend mit den aufgeführten Punkten betreiben
wir Öffentlichkeitsarbeit. Ein wichtiges Anliegen für uns ist es hierbei
die Sensibilität v.a. in der Linken für Internationalismus zu stärken.
- Was könnt Ihr tun?
Wenn ihr als linke internationalistische Menschen mit unseren Zielen
übereinstimmt, würden wir gerne mit euch zusammenarbeiten. Um bei unserer
Gruppe, bspw. in Form von Berichterstattungen, Übersetzungen, Kampagnenarbeit
etc. mitzuarbeiten, empfehlen wir eine Mitgliedschaft bei CSF., setzen
diese jedoch nicht voraus. Sinn Féin setzt seit langem auf eine "Internationalisierung
des Nordirland-Problems". Hierfür (Reisen usw.) benötigt die Partei
Geld. Der Jahresbeitrag für CSF beträgt hierbei 35 Euro. Die Mitgliedschaft
beschränkt sich jedoch nicht auf eine finanzielle Leistung. Wenn Ihr
Mitglied seid, werdet Ihr durch regelmäßige Newsletter über die Lage
in Nordirland auf dem Laufenden gehalten. Aus eigener Erfahrung, können
wir Euch zusichern, dass auch die republikanische Bewegung immer ein
offenes Ohr bei Anfragen hat, bei Irlandbesuchen versucht, euch unterzubringen
und Treffen zu arrangieren.
Falls Ihr Nachfragen habt könnt Ihr uns unter folgender email-Adressee
kontaktieren:
fsf.sd@gmx.net
Falls Ihr mit Cairde Sinn Fein direkt Kontakt aufnehmen wollt:
Friends of Sinn Fein
44 Parnell Square
Dublin 1
Ireland
cairdesf@iol.ie
Mit sozialistischen Grüßen
Irisch Republikanische Solidarität (IRS)
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