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AP/RN, 7. Dezember 2000
Sektiererische Killer kehren zurück
Ein Mann tot und ein zweiter lebensgefährlich verwundet.
Bewaffnente, loyalistische Gangs, schlugen gestern am 6. Dezember binnen
weniger Stunden gleich zweimal zu und schossen auf zwei katholische Männer
in Nord Belfast. Dabei wurde einer der Katholiken getötet, der andere
lebensgefährlich verletzt.
Der 30 jährige Gary Moore kam aus Limavady, einer Stadt im Norden
des County Derry. Er arbeitete in Monkstown in Nord Belfast, als gegen
vier Uhr Nachmittag zwei Männer auftauchten und sofort auf ihn losfeuerten.
Moore wurde im Kopf und im Oberkörper getroffen und starb noch am
Ort des Geschehens.
Nach Pressenangaben von An Phoblacht hat bis dato noch keine Organisation
ihre Beteiligung am Mord von Gary Moore zugegeben. Jedoch gilt Monkstown,
im nördlichen Randgebiet von Belfast, als eine Hochburg der UVF.
Noch während in den Nachrichten vom Mord in Monkstown berichtet wurde,
ereignete sich ein weiterer bewaffneter Angriff auf der Oldpark Road in
Nord Belfast, wobei Paul Scullion aus Ardoyne lebensgefährlich verwundet
wurde.
Scullion, Anfang 20, saß draussen an der Kreuzung Oldpark Road und
Rosapenna Drive, als zwei Männer auf einem Motorroller vorbeifuhren,
wobei einer davon das Feuer eröffnete. Er schoss zwischen drei und
sechs mal und traf sein Opfer in Bauch und Unterleib.
Er wurde sofort ins Mater Krankenhaus gebracht, wo man seinen Zustand
als äusserst kritisch bezeichnete.
Im November 1992 wurden drei nationalistische Männer getötet,
als ein UDA-Mitglied willkürlich in Murray's Buchladen losfeuerte,
nur ein paar Meter von obig erläutertem Geschehen entfernt.
Beide dieser letzten Angriffe ereigneten sich innerhalb von 24 Stunden
nach der Ermordung des 35-jährigen Trevor Kells.
Kells wurde am Dienstag dem 5. Dezember um 11.30 Uhr getötet, als
er einen Passagier mit seinem Taxi in die loyalistische Hesketh Road,
unterhalb der Upper Crumlin Road, bringen wollte.
Im Moment fehlen noch Anzeichen dafür, wer Kells ermordet habe. Loyalisten
bestreiten jedenfalls, dass der Mord im Zuge der UVF/UDA-Fehde erfolgte,
die seit August schon sieben Menschen das Leben gekostet hat.
Eindringlich forderte Sinn Feins Gerry Kelly die Nationalisten nach den
Anschlägen am Dienstag Abend zur Vorsicht auf, als bekannt wurde,
dass loyalistische Politiker angedeutet hatten, es würde sich hierbei
um sektiereische Morde handeln.
Zu den Eregnissen äusserte sich Kelly besorgt:
"Die Umstände des Mordes In Hesketh sind noch nicht geklärt,
doch ich habe absolut keine Gründe dafür zu glauben, dass Nationalisten
daran beteiligt waren. Die Leute die behaupten, dass der Tod von Trecor
Kells ein sektierisches Verbrechen von Seiten der Nationalisten war, schüren
damit nur weiteren Hass gegen uns Nationalisten. Hass der zur Folge hat,
dass ein weitere Mann tot auf der Strasse liegt und ein anderer um sein
Leben ringt."
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