









|
AP/RN 11.Januar.2001
RUC erwischt Nicht-Schwänzer
Während die Loyalisten mit ihren pausenlosen Attacken auf Nationalisten
zur Weihnachtszeit fortfahren, schürt auch die RUC weiterhin Hass
gegen Nationalisten.
In der Woche vor Weihnachten wurden zwei vierzehnjährige Jungen auf
der Belfaster Glen Road in einen RUC Land Rover gezerrt. Die RUC stoppte
die beiden und beschuldigt sie, sie würden die Schule schwänzen.
Padraig McCracken und David McCoombe sagten, sie hätten eine schulische
Erlaubnis, das Schulgelände über die Mittagspause verlassen
zu dürfen, da sie zur Zeit im Examen stünden.
Die Gesetzeshüter wollten den Jungen jedoch nicht glauben, steckten
sie hinten in ihren gepanzerten Landrover und fuhren zur Schule der Jungen,
um ihre Geschichte zu bekräftigen. Ein RUC Mitglied sprach mit der
Schulsekretärin, die bezeugte, dass die Jungen eine Erlaubnis erhalten
haben, über die Pause das Schulgelände verlassen zu dürfen;
dennoch sah die RUC keinen Grund gegeben, die beiden Jungen frei zu lassen.
Stattdessen fuhr man sie zu den Gransha Shops zurück, wo man sie
aufgegriffen hatte, erst jetzt wurden die beiden Jungen wieder entlassen.
Die Jungen mussten von dort aus wieder zu Fuss zu ihrer Schule laufen.
Die Eltern der Jungen verfassten eine formale Beschwerde, auch der Schuldirektor
trat wegen dem Vorfall in regen Kontakt mit der RUC.
Weiterhin kam ans Licht, dass die RUC einen Mann dazu drängte ein
"Informer" zu werden. Der vierfache Vater John Hyland (27) wurde
zwei Tage vor Weihnachten in die RUC Barracke in der Grosvenor Road zu
einem "Interview" bestellt, er solle dort Anaben zu Geschehnissen
machen, die bereits Monate her waren.
Im RUC-Gebäude stellte man Hyland vor die Wahl, er könne entweder
vor Gericht geladen werden, um zu den Geschehnissen seine Stellungnahme
abzugeben und so seine Arbeitslizenz verlieren, oder man könne "den
anderen Weg gehen".
Man erzählte Hyland, der mittlerweile in grosser Angst lebt, er würde
in einigen Orten eingesetzt, aber es stünde im frei auszusteigen,
wann immer er wolle.
Seitdem erhielt Hyland immer wieder anonyme, einschüchternde Telefonanrufe,
von denen er meint, sie stünden in Beziehung mit seiner verweigerten
Rekrutierung.
Und bei einem Vorfall nahe dem Markt in SüdBelfast wurde der 15jährige
Paddy Leathem-Flynn von einer RUC DSMU Einheit aus Castlereagh um 23.45
Uhr am Neujahrsabend verprügelt.
Der Angriff entstand aus dem Vorfall heraus, als einer seiner Freunde
von einem älteren Mann erschreckt worden war.
Nach Paddys Angaben befand er sich zusammen mit Freunden in der Joy Street,
als ein weiterer seiner Freunde hinzu kam und sagte, ein Mann hätte
ihn mit einem Messer bedroht.
Paddy erzählte An Phoblacht, als er und die anderen weiter gingen,
sahen sie, dass die RUC aufgetaucht war und den Mann bereits an eine Wand
drückten.
Die Jungs schrien den Mann, der sie so in Angst versetzt hatte, an, als
ein RUC Mann sich einen der Jungen schnappte und ihn mit dem Kopf gegen
den LandRover schlug.
Paddy wollte einschreiten. Als er den RUC Mann nach seinem Namen fragte,
wand sich dieser nun ihm zu.
"Der RUC Mann ergriff mich, steckte mich in den LandRover, dann kamen
vier von ihnen zu mir ins Hinterteil des Wagens. Sie schlugen mich zu
Boden, ein weibliches RUC Mitglied trat sogar auf mich ein. Meine Knie
wurden verletzt, einer der Männer trat mir in die Brust. Sie schlugen
weiter auf mich ein und nannten mich einen "Fenian Bastard".
Der RUC Wagen brauchte sage und schreibe 45 Minuten für die halbe
Meile bis zur RUC Barracke in der Musgrave Street.
Während der Fahrt wurde weiterhin auf den Jungen eingetreten.
Obwohl man Leatham-Flynn erklärte, er würde angeklagt werden,
hat man ihn weder in die Barracke gebracht, noch kam es zu einer formellen
Anklage. Gegen 12.30 Uhr wurde er nahe seinem zu Hause "abgeladen".
Der Jugendliche verfasste eine formelle Anklage über seinen Anwalt.
|