Irisch Republikanische Solidarität








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Lizensiert zm Töten (AP/RN, 20.06.02)

 

"Finucane wäre heute noch am Leben, wenn sich die 'Bullen' nicht eingemischt hätten." Dies sind die Worte gesprochen von Ken Barrett, früherer Agent der "Spezialeinheit" der RUC und einer der beiden loyalistisschen Attentäter, die bei der Ermorderung des Belfaster Rechtsanwaltes Pat Finucane 1989 involviert gewesen sein sollen.
Dieses brisante Geständnis kam im ersten Teil der zweiteiligen Panorama-Dokumentation, die Mittwoch Nacht von der BBC ausgestrahlt wurde.
Es wurde konstatiert, dass mindestens 4 Agenten der britischen "crown forces" in der Ermordung des Rechtsanwaltes verwickelt waren, der britische Armeeagent Brian Nelson und die Agenten der Spezialeinheit der RUC Billy Stobie, Tommy "Tucker" Little und Ken Barrett.
Barrett flüchtete letztes Jahr nach England, nachdem er von der UDR als Informant der Spezialeinheit enttarnt wurde. Dennoch stimmte er zu, sich mit den Panorama-Reportern zu treffen.
Diese zeichneten insgeheim die Gespräche von über einem Dutzend Treffen auf. Barrett bekundete, dass verhaftete Loyalisten von der RUC auf den Namen Pat Finucane aufmerksam gemacht wurden: "..Junge Leute... Sie kamen und sagten zu uns, erzählten über Pat Finucane, sie sagen dies und das, und sie müssen das gesagt haben, weil die Jugendlichen sonst nicht behauptet hätten, 'sie sprachen über Finucane', warum sonst hätten sie Finucane erwähnt. Versteht ihr was ich meine? Finucane wäre überhaupt kein Name in ihren Köpfen gewesen."
Barrett sagte, Pat Finucane wäre kein Ziel der loalistischen Todesschadronen gewesen, wären nicht die Aktionen der Spezialeinheit der RUC gewesen: "Finucane wäre heute noch am Leben, wenn sich die Bullen nicht eingemischt hätten...Rechtsanwälte waren eine Art Tabu., ihr wisst was ich meine? Wir selbst hatten viele römisch-katholische Rechtsanwälte. Sie waren zu dieser Zeit eine Art tabu. Man faßt sie nicht an. Versteht ihr mich, weil sie sich mit uns trafen und uns kannten usw."
Barrett erzählt weiter von seinem Treffen mit dem Offizier der Spezialeinheit, der ihn aufgefordert hat, Pat Finucane als Ziel auszusuchen: "Er sagte, 'er muss weg. Er muss weg. Er ist allen ein Dorn im Auge. Er muss weg'...Er war sehr entsclossen, dies durchzuziehen. Das war das, was er wollte. Nichts anderes wollten sie. Sie wollten nicht Monate lang warten. Sie wollten das es erledigt wird."
Gemäß Barrett hat der britische Armeeagent und "Intelligence Officer" der UDA Brian Nelson ihm sechs Tage vor dem Attentat Photos von Finucane ausgehändigt und ihm gezeigt wo der Rechtsanwalt wohnt.
"Mir der Verfielfältigung und Weitergabe dieser für Attentate benötigten Daten an Mördertruppen in ganz Nord-Irland", enthüllt Panorama, "hat (Brian) Nelson eine tödliches Vermächntnis hinterlassen. Der hierfür letztendlich verantwortliche Offizier war Colonel Gordon Kerr. Er hat Nelson angeworben; er war der kommandierende Offizier seiner Einheit. Er hat niemlas einen Hehl aus seiner persönlichen Verachtung der Stevens-Unteruchung gemacht."
Barretts Aussagen widerlegen die Behauptungen des frührenen kommandierenden Offiziers der Rekrudierungseinheit, der jetzige Brigadier Kerr, dass Nelson dachte, das anvisierte Opfer sei einer von Finucanes Klienten, nämlich der frühere Hungerstreiker und Sinn Fein-Abgeordneter Pat McGeown. Das BBC-Programm zeigt, dass seine Behauptung "nicht wahr sein kann".
Als Reaktion auf das Panorama-Programm sagte Sinn Fein MP Martin McGuinness: "Tony Blairs schlimmste Befürchtungen sind wahr geworden. Das ist unglaublich. Das könnte noch schwerwiegender sein, als Bloody Sunday."
Er sagte, die Dokumentation macht hieraus einen zwingenden Fall für eine vollständige, internationale, öffentliche Untersuchung der Ermordung Pat Finucanes.

Übersetzung FSF

Letzte Änderung:
06-Sept-03