Dickson in Deutschland wegen IRA-Anschlag verurteilt
Ein ehemaliger britischer Soldat wurde vor Weihnachten zu 6 1/2 Jahren
Gefängnis verurteilt, weil er einen Anschlag der IRA auf seine alte
Armee- Basis unterstützt haben soll.
Michael Dickson soll angeblich den Anschlag der IRA auf die britische
Basis in Osnabrück in Nord-West-Deutschland unterstützt zu haben,
nachdem der Waffenstillstand der IRA 1996 zusammenbrach.
Bevor er im April an Deutschland ausgeliefert wurde, bestritt er in einem
Brief an die Zeitung "Prager Post" jegliche Kontakte zur IRA
.
"Ich bin und war kein Mitglied der IRA", schrieb er. "Wenn
ich ausgeliefert werde, wäre ich die einzige Person, die trotz des
Good Friday-Abkommens ins Gefängnis kommt."
Der vorsitzende Richter Wolfgang Siolek sagte, er glaubt, dass Dickson´s
Rolle in der IRA minimal war.
1996 bekannte sich die IRA zum Anschlag, bei dem 3 Granaten auf die Quebec
Barracks gefeuert wurden, welche zwar Materialschäden, aber keine
Verletzten unter den britischen Soldaten verursachten.
Dickson war bis 1988 7 Jahre in der Britischen Armee. Er wurde letzten
Dezember in Prag festgenommen und im April an Deutschland ausgeliefert.
Dicksons Anwältin, Barbara Klawitter, sagte, weder sie noch die
Ankläger würden Berufung gegen das Urteil einlegen. Aber sie
bat die Staatsanwaltschaft zu prüfen, ob die Freilassung von Gefangenen
unter dem Good-Friday-Abkommen für Mitglieder von Organisationen,
welche den Waffenstillstand respektierten- so wie die IRA- auch auf Dickson
zuträfe.
Dieses Abkommen besagt, dass Straftaten von Gefangenen, welche wegen
vor April 1998 begangenen Straftaten in Großbritannien oder Irland
inhaftiert sind, von einer Kommission überprüft werden sollen.
Frau Klawitter sagte, dass andere, die in diesen Anschlag verwickelt
waren, von dieser Amnestie profitierten und schon nach 2 Jahren wieder
freigelassen wurden. Sie sagte weiterhin, dass Dickson ebenso 2 Jahre
oder weniger absitzen sollte.
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