Irisch Republikanische Solidarität








TC

03.09.2003 , jw


Israel: Krieg gegen Hamas



»Weitere Angriffe auf die Führer der Organisationen« angekündigt. Ausweisung Arafats erwogen

Israel will sein Vorgehen gegen Palästinenserorganisationen wie die Hamas nochmals verschärfen und hat dabei insbesondere deren Anführer im Visier. Israel habe der Hamas und »anderen terroristischen Elementen den uneingeschränkten Krieg einschließlich weiterer Angriffe auf die Führer der Organisationen« erklärt, teilte die Regierung am Dienstag in Jerusalem mit. Nach Angaben von Verteidigungsminister Schaul Mofas erwägt Israel zudem die Ausweisung von Palästinenserpräsident Yassir Arafat. Die mögliche Abschiebung Arafats solle »in Kürze« geprüft werden, sagte Mofas.

»Wir haben ein neues Kapitel im Kampf gegen die Terrororganisationen aufgeschlagen«, betonte Mofas. Was die palästinensische Autonomiebehörde nicht gegen Extremisten unternehme, »werden wir erledigen«. Generalstabschef Mosche Jaalon sagte dem Militärrundfunk, die Armee sei für eine »groß angelegte Operation« im Gazastreifen bereit, sollte die Hamas ihre Raketenangriffe auf Israel fortsetzen. Erst am Montag hatte Israel beim sechsten Raketenangriff binnen 13 Tagen in Gaza einen Hamas-Aktivisten und mindestens 15 andere Menschen getötet.

Zu einer möglichen Ausweisung Arafats soll Mofas zufolge noch vor Jahresende eine Entscheidung fallen. Der Palästinenserpräsident stelle ein »großes Hindernis« für den palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas und »den gesamten politischen Prozeß« dar. »Wir haben einen historischen Fehler gemacht, ihn nicht schon vor zwei Jahren auszuweisen«, sagte Mofas. Nun warte die israelische Regierung den »richtigen Moment« für seine Abschiebung ab, um Abbas nicht zu schaden. Arafat wird bereits seit zwanzig Monaten in seinem Hauptquartier in Ramallah festgehalten.

Im Machtkampf zwischen Arafat und seinem Regierungs-chef Abbas forderten rund 200 palästinensische Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichem Leben die Rivalen zur Geschlossenheit auf. In einer von palästinensischen Zeitungen veröffentlichten Petition verlangten sie von den beiden Führern, ihren internen Konflikt zu lösen und sich auf den Kampf gegen Israel zu konzentrieren.

Im Norden des Westjordanlandes erschossen israelische Soldaten einen bewaffneten Palästinenser. Der Mann habe die Soldaten an dem Kontrollpunkt in der Nähe von Dschenin mit einer Schußwaffe bedroht, teilte die Armee mit. (AFP/AP/jW)

Letzte Änderung:
13-Sept-03