Irisch Republikanische Solidarität








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Zusammenfassung wichtiger Ereignisse der letzten Woche

 

IRA entschuldigt sich bei Familien ziviler Opfer
In einer historischen Stellungnahme, welche der Sinn Fein-Zeitung AP/RN am 16.Juli zugetragen wurde, entschuldigt sich die IRA bei den Familien ziviler Opfer ihrer Aktionen. Darüber hinaus erkennt man auch den Schmerz, welcher der Konflikt für Kämpfer auf beiden Seieten bedeutet(e) an.
Diese Stellungnahme wurde größtenteils sehr positiv aufgenommen. Neben Sinn Fein deklarierte die irische Regierung, die britische Regierung, das "Department of State" der USA, die SDLP, die Alliance und selbst die konservative Partei Groß-Britanniens die Stellungnahme als signifikanten Schritt.
Positive Reaktionen kamen auch von Hinterbliebenen von Opfern von IRA-Aktionen, also jener, an welche die Stellungnahme primär gerichtet ist. So äußerte Tom Donnelly, welcher eine Schwester am "Bloody Friday" 1972 verlor, dass er von der Stellungnahme "völlig überwältigt" war. Er verbindet mit der Stellungnahme die Hoffnung, dass auch andere dazu bewegt werden "den Schmerz, den wir uns gegenseitig zugefügt haben" anzuerkennen.
Wie zu erwarten erkannte die rechtsextreme DUP die Entschuldigung nicht an.
Ausweitung loyalistischer Gewalt
Loyalistische Paramilitärs weiteten letzte Woche ihre Gewaltaktionen weiter aus. Betroffen von der Gewalt der Rechtsextremisten waren (u.a.) katholische Familien, Politiker, Sanitäter und Priester.
In Nord-Belfast kam es hierbei wieder zu zahlreichen sektiererischen Attacken von Loyalisten.
In der Oldpark Road in Belfast wurde ein Mann an seinem Geburtstag von einer loyalistischen Gang, die u.a. Baseballschläger benutzten, brutalst zusammengeschlagen. Der Mann, der aus Angst nicht identifiziert werden will, konnte sich blutüberströmt in das nahegelegende Krankenhaus "Mater" retten.
In Newcastle, County Down, wurden Benzinbomben in das Haus zweier katholischer Priester geworfen. Die beiden entkamen glücklicherweise diesem sektiererischen Mordversuch.
In einem weiteren Vorfall wurde dem Sinn Fein-Abgeordneten Philip McGuigan aus Ballymoney eine Paketbombe zgesandt. Es konnte eine kontrollierte Explosion durchgeführt werden. Philip machte Loyalisten für den Mordversuch verantwortlich.
Blair wird davor gewarnt, Schritte gegen Sinn Fein durchzuführen
Trotz der positiven IRA-Stellungnahme und der Tatsache, dass es Loyalisten sind, die für einen Großteil der momentanen Gewaltaktionen verantwortlich sind, fordert die UUP von Tony Blair eine Redefinition des Waffenstillstandes der IRA und Sanktionen gegen Sinn Fein durchzuführen. So sollen die beiden Sinn Fein-Minister aus der Regierung im Norden geworfen werden.
Die UUP begründet ihre Forderung pseudohaft u.a. mit dem Märchen, dass die IRA an einem Einbruch in eine RUC-Baracke beteilgt gewesen sein soll. Für diese Unterstellung, welcher dir republikanische Bewegung vehemnt widersprochen hat, gibt es keine Beweise.
Tatsächlich liegt die Forderung der UUP in Rivalitäten im eigenen Lager begründet. Trimble befürchtet, dass bei der nächsten Wahl die DUP stärkste unionistische Partei wird und versucht dies durch Adaption radikaler Forderungen der DUP zu verhindern.
Sinn Fein äußerte, dass Sanktionen gegen die republikanische Partei völlig ungebründet wären und die Lage im Norden weiter destabiliieren würden. Martin McGuinness konstatierte, dass Tony Blair, wenn er den Forderungen der UUP nachkommen würde, den größten Fehler seiner Karriere begehen würde.
Positiv äußerte sich in diesem Kontext auch der irische Premier Bertie Ahern indem er Blair davor warnte, dass er durch die Erfüllung der Forderungen der UUP eine unnötige Krise des Friedensprozesse herbeiführen würde.

Letzte Änderung:
06-Sept-03