Irisch Republikanische Solidarität








TC

Woche vom 23. bis 30. 09.02

 

Neues UUP-Ultimatum
Auf einem Parteitag der UUP übernimmt David Trimble die Haltung des Parteihardliners Jeffrey Donaldson und verkündet ein Ende der Partizipation der UUP an der Institution "Nord-Süd-Räte". Weiterhin verkündet er, dass seine Partei am 18.01.2003 aus der Regierung ausscheiden wird, wenn die IRA nicht den Gewaltverzicht unter Beweis stellt. Konkret fordert er eine Auflösung der IRA. Besonders in Zeiten täglicher kumulierter loyalistischer Gewalt, der Blockadepolitik der Unionisten und zunehmender staatlicher Repressionen gegen Republikaner ist dies als unrealistisch anzusehen.
Daraus, dass es keine Beweise für IRA-Gewaltaktionen gibt, ist zu schließen, dass die Begründung für die Blockade-Schritte der UUP mehr als fadenscheinig sind.
Trimble versucht mit der Adaption der Politik rechtsradikaler Politiker aus seiner Partei lediglich seinen Kopf zu retten. Dass er dies auf Kosten des gesamten Friedensprozesses tut und damit auch den tatsächlichen Motoren der Gewalt, loyalistischen Gruppierungen wie der UDA, Legitimation und Antrieb zu weiterer Gewalt gibt, scheint ihn wenig zu interessieren.
Sinn Fein und auch die SDLP kritisierten Trimbles Deklarationen vehement. Die Sinn Fein-Politikerin Michelle Gildernew konstatierte, dass kein substantieller Unterschied mehr zwischen Donaldson und Trimble besteht.
Trimble hat sich mit diesem Schritt endgültig als Anti-Agreement-Politiker geoutet.

UDA wirft Adair raus
In dieser Woche wirft die UDA einen ihrer Führer, Johnny "Mad Dog" Adair, raus. Begründet wird dieser Schritt damit, dass Adair Gewalt zwischen der UDA und der LVF provoziert habe. In der Fehde zwischen beiden Organisationen sind bereits mehrere Personen ums Leben gekommen.
Für die Katholiken wird sich dadurch wohl nichts ändern. Beide Organisationen sind durchwegs sektiererisch und terrorisieren katholische "communities".

Loyalistische Gewalt
Auch in dieser Woche gab es leider wieder zahlreiche loyalistische Gewaltaktionen. So beschossen Loyalisten Häuser des nationalistischen Gebietes Bawnmore in Nord-Belfast.
Am Samstag ging in einem anderen nationalistischen Gebiet eine von Loyalisten plazierte Autobombe hoch. Eine Mutter und ihr Kind entkamen nur knapp dem Tod.
Weiterhin wurden nach dem Gaelic Football-Finale zwischen Kerry und Armagh zahlreiche Armagh-Fans von Loyalisten angegriffen und Autos mit Armagh-Emblemen beschädigt.

Letzte Änderung:
06-Sept-03