Woche vom 25.11 bis 01.12.02

Weitere Verhaftungen durch PSNI
In dieser Woche wurden im Zuge der antirepublikanischen Kampagne der PSNI - insbesondere der "Special Branch" - weiter 6 Republikaner verhaftet.
Vier Männer und zwei Frauen wurden festgenommen und ins Verhörzentrum "Castlereagh" gebracht. Eine schwangere Frau, deren Dreijähriger allein im Haus gelassen wurde, als sie und ihr Partner festgenommen wurden, wurde anschließend freigelassen.
Wie nicht anders zu erwarten nutzten unionistische Politiker die Verhaftungen dazu um die Desintegration von Sinn Fein aus dem politischen Prozeß zu fordern.
Sinn Fein warf der PSNI vor mit alten und unfundierten Vorwürfen den Friedensprozeß zu bekämpfen.

Delegation von Prozeßbeobachtern reist nach Kolumbien
In dieser Woche ist eine Delegation von Prozeßbeobachtern nach Kolumbien aufgebrochen um das Verfahren gegen die drei Iren Niall Connolly, Martin McCauley und James Monaghan zu beobachten.

Die Delegation umfasst neben der Sprecherin der Kampagne Caitriona Ruane u.a. die Politiker Mary White (Fianna Fail) ; Sean Crowe, TD (Sinn Fein) und Finian McGrath TD (Unabhängiger.), mehrere Rechtsanwälte, den republikanischen Autor Danny Morrison und den Menschenrechtsaktivist Paul Hill (Guildford 4).

Sie werden mit Mitgliedern der kolumbianischen Regierung, der Anklage, der Verteidigung, der Menschenrechtskommision der Vereinten Nationen und des internationalen Roten Kreuzes eine Woche in Kolumbien verbringen. Weiterhin werden sie die drei Angeklagten im berüchtigten Gefängnis "El Modelo" in Bogota besuchen.

Amnesty International wird zwar keinen festen Beobachter entsenden, hat jedoch bekundet, dass man das Verfahren eng überwachen wird.

Caitriona Ruane äußerte zur Relevanz von Prozeßbeobachtern: "Internationale Aufmerksamkeit ist wesentlich um die Sicherheit der Männer zu gewährleisten, sie werden gegenwärtig in einem der gefährlichsten Gefängnisse in Kolumbien untergebracht.

Die frühere Beirut Geisel Brian Keenan äußerte hierzu: "Stille und Gleichgültigkeit sind die geliebten Werkzeuge von all jenen, die gegen Gerechtigkeit, Wahrheit, menschliche Würde und sogar das Recht auf das Leben selbst sind."

Paul Hill (Guildford 4) sagte, daß er "...als Opfer eines unfairen Prozesse alles machen will um zu gewährleisten, daß das Selbe nicht mit den Dreien geschieht".

Gespräche um Krise im Friedensprozeß zu überwinden
In dieser Woche fanden informelle Gespräche zwischen der britischen und der irischen Regierung statt. Während diese Bemühungen als Aktivität zur Herstellung wichtiger Institutionen im Norden zu werten sind, ist die Entscheidung von Trimble erneut nicht an den Allparteiengesprächen teilzunehmen als Intention aufzufassen die Krise im Friedensprozeß zu erhöhen.
Die UUP fordert vor Wiederherstellung der Institutionen die Auflösung der IRA, was gerade aufgrund des andauernden loyalistischen Terrors als unrealistisch anzusehen ist.