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Woche vom 16.12 bis 22.12.02
McGuinness und Adams treffen "Collusion-Team"
In dieser Woche trafen Gerry Adams und Martin McGuinness zum ersten mal
das Team von John Stevens, welches die "collusion", die Zusammenarbeit
zwischen britischem Militär und der RUC auf der einen Seite und loyalistischen
Paramilitärs auf der anderen Seite, untersucht. Für Sinn Fein
ist die Aufdeckung der "collusion" ein wichtiger Schritt in
Richtung Wiedergutmachung. Besonders provokativ für irische Nationalisten
ist, dass zahleiche Personen, primär aus der Special Branch, die
über Jahre hinweg mit rechtsextremen loyalistischen Organisation
kooperierten, weiterhin ihren Dienst in der RUC (jetzt PSNI) tun.
Beide Regierungen ordnen sich erneut Trimble unter
In dieser Woche machten die irische und britische Regierung ein erneutes
Zugeständnis an David Trimble. Die beiden Regierungen bekundeten
dass wichtige Institutionen wie die gemeinsame Regierung im Norden ihre
Arbeit nicht ohne Zustimmung der Unionisten aufnehmen werden. Aus der
Perspektive von Sinn Fein ist dies das völlig falsche Signal. Es
gibt den Unionisten das Recht mit der Friedensblockade fortzufahren und
verhindert demzufolge den rationalen Diskurs zwischen Nationalisten und
Unionisten.
UDA errichtet vor den Augen der PSNI Checkpoint
In dieser Woche errichteten Loyalisten im Nord-Belfast vor den Augen der
PSNI einen Checkpoint. Der Sinn Fein-Abgeordnete für das Gebiet,
Eoin O'Broin, bezeichnete es als unglaublich, dass bewaffnete UDA-Leute
ungehindert vor den Augen der PSNI Autos stoppen können.
Denis Donaldson und Cieran Kearney auf Kaution frei
In dieser Woche wurden zwei Republikaner, welche im Zuge der PSNI-Durchsuchungen
festgenommen wurden, auf Kaution freigelassen. Der Freilassung der beiden
im Oktober Festgenommenen gingen wochenlange nationale und internationale
Proteste voraus.
Verhältnis Protestanten zu Katholiken nähert sich an
Eine diese Woche veröffentlichte Statistik zeigt, dass sich das Verhältnis
zwischen Protestanten und Katholiken in Norden Irlands annähert.
Demzufolge leben im Norden 53,1% Protestanten, 43,8% Katholiken, 0,4%
haben eine andere Religion und 2,7% gehören keiner Religionsgemeinschaft
an. Vor 10 Jahren betrug der Anteil der Protestanten an der Population
noch ca. 58%.
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