Woche vom 06.01 bis 12.01.03
Kritischste Gespräche seit dreißig Jahren
In dieser Woche hat eine Sinn Fein-Delegation den britischen Premierminister
Tony Blair getroffen. Gerry Adams führte an, daß die Erklärung
der IRA vom 08.01.03 den Ärger und die Frustration der nationalistischen
Community an der Krise im Friedensprozeß widerspiegelte. Er sagte,
die britische Regierung müsse Garantien für die Umsetzung des
Good-Friday-Agreements geben. Gleichzeitig warnte er, daß die Unionisten
die Hürde zu hoch legen. Die nächsten 6 - 8 Wochen - so McGuinness
- seien wahrscheinlich die "kritischste Periode, die der Norden in
den letzten dreißig Jahren gesehen hat".
Weiterhin traf eine Sinn Fein-Delegation diese Woche mit David Trimble
zusammen.
Fortwährende loyalistische Gewalt
Auch in dieser Woche kam es zu zahlreichen loyalistischen Gewaltaktionen.
Starke Kritik gab es v.a. an der Bombenattacke auf die "Holy Cross"-
Schule im Norden Belfasts am 06. Januar. Die Bombe konnte vom Schuldirektor
gerade noch rechtzeitig entdeckt werden und wurde anschließend entschärft.
Zu diesem Versuch Grundschüler zu töten bekannten sich die "Red
Hand Defenders"
Weiterhin gab es loyalistische Gewaltaktionen, welche in die "loyalistische
Fehde" einzuordnen sind (u.a. Bombenattacke auf das Haus von Johnny
Adair). In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass Johnny Adair diese
Woche erneut inhaftiert wurde. Die britische Regierung bezeichnete ihn
als "Gefahr für Andere".
200.000 Personen aus dem Norden wird es verwährt zu wählen
Der Sinn Fein Vorsitzende Mitchel McLaughlin hat aufgezeigt, daß
200.000 Personen im Norden, die nach den neuesten Zahlen wahlberechtigt
sind, nicht im Wahlregister auftauchen. Lokalpolitiker führten auf,
daß ganze Straßenzüge im Register verschwunden sind.
McLaughlin hat den Ombudsmann sowie die Gleichheits-Kommission zur Untersuchung
und Klärung der Differenz aufgefordert.
|