Woche vom 13. bis 19.01.2003
WAHL-UNGEWISSHEIT UNTERMINIERT GESPRÄCHE
Das politische Klima im Norden Irlands erhitzt sich zunehmend, während
die Parteien versuchen, die Institutionen vor der Wahl zur Assembly widerzubeleben.
Sofern es keine frühe Lösung der Probleme, die zur Auflösung
der Assembly im Oktober führten, gibt, ist zu befürchten, daß
die beteiligten Parteien stattdessen in einer vor den Wahlen eskalierenden
Krise in gegenseitige Schuldzuweisungen verfallen.
Die Krise begann vor drei Monaten, als die Britische Regierung die Institutionen
aufgelöst hat aufgrund der Drohung David Trimble's, seine Minister
wegen eines angeblichen IRA-Spionage-Rings zurückzuziehen. Seitdem
hat David Trimble Mehrparteiengespräche gemieden.
Die Taktik der UUP bzgl. der Wahlen ist unklar. Ein Drittel der 43 UUP-Assembly-Minister
behaupten von sich, gegen das Karfreitagsabkommen zu sein. Somit könnte
Trimble die Wahlen aus einer Pro- oder Anti-Agreement-Sicht bestreiten.
Weiterhin könnte Trimble versuchen, eine Verschiebung der Wahlen
und damit eine weitere Unterminierung des demokratischen Prozesses zu
erreichen. Sinn Fein fordert daher eine klare Aussage der Britischen Regierung,
daß die Wahlen wie geplant stattfinden werden.
GROSSER ANTI-KRIEGS-PROTEST AM SHANNON-FLUGHAFEN
Mehrere tausend Personen haben am Samstag in Shannon gegen den drohenden
Krieg im Irak und gegen die Nutzung des Shannon-Flughafens für militärische
Zwecke demonstriert. Während militärische Transport-Flugzeuge
auf ihrem Weg in die Golf-Region den Flughafen ansteuerten, fand der bislang
größte Anti-Kriegs-Protest statt, der die zunehmende Sorge
und den Ärger über die militärische Nutzung des Flughafens
trotz der Neutralität Irlands ausdrückten. An der Demonstration
nahm eine große Anzahl von Sinn Fein Aktivisten teil.
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