Irisch Republikanische Solidarität








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Zusammenfassung wichtiger Ereignisse vom 22.12. bis 04.01.


Dickson verurteilt

In den oben aufgeführten Wochen wurde ein ehemaliger britischer Soldat zu 6 1/2 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einen Anschlag der IRA auf seine alte Armee- Basis unterstützt haben soll.
Michael Dickson soll angeblich den Anschlag der IRA auf die britische Basis in Osnabrück in Nord-West-Deutschland unterstützt zu haben, nachdem der Waffenstillstand der IRA 1996 zusammenbrach.
Bevor er im April an Deutschland ausgeliefert wurde, bestritt er in einem Brief an die Zeitung "Prager Post" jegliche Kontakte zur IRA .
"Ich bin und war kein Mitglied der IRA", schrieb er. "Wenn ich ausgeliefert werde, wäre ich die einzige Person, die trotz des Good Friday-Abkommens ins Gefängnis kommt."
Der vorsitzende Richter Wolfgang Siolek sagte, er glaubt, dass Dickson´s Rolle in der IRA minimal war.
1996 bekannte sich die IRA zum Anschlag, bei dem 3 Granaten auf die Quebec Barracks gefeuert wurden, welche zwar Materialschäden, aber keine Verletzten unter den britischen Soldaten verursachten.
Dickson war bis 1988 7 Jahre in der Britischen Armee. Er wurde letzten Dezember in Prag festgenommen und im April an Deutschland ausgeliefert.
Dicksons Anwältin, Barbara Klawitter, sagte, weder sie noch die Ankläger würden Berufung gegen das Urteil einlegen. Aber sie bat die Staatsanwaltschaft zu prüfen, ob die Freilassung von Gefangenen unter dem Good-Friday-Abkommen für Mitglieder von Organisationen, welche den Waffenstillstand respektierten- so wie die IRA- auch auf Dickson zuträfe.
Dieses Abkommen besagt, dass Straftaten von Gefangenen, welche wegen vor April 1998 begangenen Straftaten in Großbritannien oder Irland inhaftiert sind, von einer Kommission überprüft werden sollen.
Frau Klawitter sagte, dass andere, die in diesen Anschlag verwickelt waren, von dieser Amnestie profitierten und schon nach 2 Jahren wieder freigelassen wurden. Sie sagte weiterhin, dass Dickson ebenso 2 Jahre oder weniger absitzen sollte.

Rassistische Attacken
In der oben aufgeführten Periode kam es zu einer Eskalation rassistischer Attacken loyalistischer Paramilitärs. So wurde ein von Pakistanis und Rumänen bewohntes Haus in Süd-Belfast in Brand gesetzt.
In der Donegall Road, Belfast, wurden zwei chinesische Familien und ein Afrikaner angegriffen. Zwei Chinesinnen waren hierbei Hochschwanger.
Weitere Häuser in dieser Gegend wurden mit Steinen und Geschossen angegriffen. Mehrere Familien mussten aus ihren Häusern flüchten.
Die Mehrzahl der rassistischen Attacken ereignete sich in Mid-Ulster, wo seit längerem unionistische Politiker gegen den Bau einer Moschee Widerstand leisten.
Drahtzieher der Gewalt soll die White National Party, eine Splittergruppe der British National Party, die eng mit Loyalisten kooperiert, sein. Der Führer der Partei BNP, Nick Griffin, konstatierte unterdessen, dass seine Partei, die bei den nächsten Wahlen im Norden antreten wolle, viel Unterstützung von der PSNI und dem RIR erhalten.

Briten planten Eskalation
In diesen Wochen wurde bekannt, dass die britische Regierung 1973 eine Eskalation des Nordirlandkonfliktes plante. U.a. sollten im Rahmen der "Operation Folklore" verstärkt unbewaffnete irische Zivilsten getötet werden.
Den britischen Soldaten sollten nach Plänen von Anthony Stephens, damals im britischen Verteidigungsministerium, Straffreiheit gewährt werden.

IRA macht Briten für stockenden Friedensprozeß verantwortlich
In ihrer Neujahrserklärung konstatierte die IRA, dass v.a. die britische Regierung für den stockenden Friedensprozeß verantwortlich sei. Die IRA äußerte, man selbst habe stets alle Zusagen erfüllt.

Colombia Three
Die Verkündung des Urteils für die "Colombia Three" hat sich auf Februar verzögert.
Unterstützer der Männer forderten die irische Regierung auf, sie sollte die EU-Präsidentschaft nutzen um sich für die Freilassung der drei Iren einzusetzen. Unterdessen wurde ein Bericht von internationalen Beobachtern, in welchem die Freilassung gefordert wird, veröffentlicht.


Donaldson und Kollegen treten DUP bei
In der oben aufgeführten Periode traten Jeffrey Donaldson und weitere ehemalige UUP-Mitglieder formell der rechstextremen DUP bei. Ian Paisley begrüßte den Übertritt und äußerte, dies könnte der Anfang vom Ende für die UUP sein.

Letzte Änderung:
11-Jan-04