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Zusammenfassung wichtiger Ereignisse vom 01.08.05 bis 28.08.05
Colombia Three zu Hause
Nach einer langen Flucht - u.a. vor kolumbianischen Rechtsextremisten
- erreichten die Colombia Three in der oben angegeben Periode Irland.
Caitriona Ruane, die die Kampagne zur Freilassung der drei leitet organisierte
umgehend ein Treffen der Republikaner mit ihren Familien.
Wie nicht anders zu erwarten wird auch dieser Fall von Unionisten und
rechten Politikern im Süden instrumentalisiert. So forderten Unionisten
die Auslieferung der drei nach Kolumbien, was aber nicht möglich
sein dürfte, da zwischen den beiden Ländern kein Auslieferungsabkommen
besteht.
Briten beginnen Demilitarisierung
Nach der Stellungnahme der IRA hat die britische Armee in den angegebenen
Wochen damit begonnen Überwachungsposten abzubauen.
Insgesamt soll die Truppengröße halbiert und das Royal Irish
Regiment [RIR] aufgelöst werden.
Loyalistischer Terror
Sinn Féin hat nun die Angriffe von unionitischen Paramilitärs
von Anfang Juni bis zum 16. August 2005 in einer Dokumentation aufgelistet.
Dokumentiert sind über 80 Übergriffe, davon vier Morde.
Gerry Kelly, Abgeordneter für Sinn Féin im nordirischen Regionalparlament,
erklärt auf der Pressekonferenz am 18. August das Ziel dieser Dokumentaton:
"Dieser Bericht soll als Weckruf für die politischen Führer
der Unionisten dienen, insbesondere für die DUP. Beide grossen unionistischen
Parteien (UUP und DUP) und die Vertreter der Oranierorden sitzen in gemeinsamen
Foren und Kommissionen mit der Führung der UVF und der UDA. Sie haben
ohne Zweifel Einfluss auf diese Organisationen.
...
Sinn Féin fordert die Führung von DUP und UUP auf, das Thema
der unionistischen paramilitärischen Gewalt anzugehen. Es ist nicht
länger haltbar, diese Gewalt als Reaktion auf die IRA oder als "Reaktion
auf vorangegangene Angriffe aus irischen Vierteln" schönzureden.
Es ist Zeit für die unionistischen Parteien, der ganzen Gesellschaft
zu beweisen, dass es ihnen ernst ist mit dem Aufbau einer gemeinsamen
Zukunft. "
Anne Cadwallader, langjährige Journalistin in Nordirland und Autorin
des Buches "Holy Cross - the Untold Story" wendet sich heute
in einem Appell in Daily Ireland an alle, den hasserfüllten Terror
der loyalistischen Gruppen, der sich gegen Katholiken und Protestanten
richtet, nicht länger hinzunehmen. Sie schreibt:
"Viele fühlen sich in dieser Woche auch hoffnungslos und
wütend angesichts der Meldungen aus Nord Belfast, Nord Antrim und
anderen Regionen.
Wütend, dass der junge Thomas Devlin, der sein ganzes Leben vor sich
hatte, kalt und tot auf dem Friedhof von Armoy liegt. Wütend, dass
Katholiken aus ihren Häusern in Ahogill vertrieben werden.
Diejenigen unter uns, die ein Gewissen und ein Gedächtnis haben,
werden in späteren Jahren auf den Sommer 2005 mit einer Mischung
aus Ungläubigkeit und Scham zurückblicken. Schwer zu verstehen,
dass solche Dinge passieren. So wie wir uns an die Holy Cross Blockade
von vor vier Jahren erinnern.
Wie können solche Dinge in einer angeblich zivilisierten, westeuropäischen
Demokratie passieren? Wären Schwarze, Muslims oder Menschen jüdischen
Glaubens betroffen, egal ob in Manchester, Birmingham, Dublin oder Galway,
es gäbe einen absoluten Aufschrei. ...
Man kann über beide Haltungen diskutieren, aber ab einem gewissen
Punkt, und dieser Punkt ist jetzt erreicht - und zwar sowohl in der loyalistischen
Fehde als auch in der Einschüchterungskampagne in Nord Antrim - ist
es Zeit für klare Worte. Es kann nicht sein, dass ich die einzige
war, die geschluckt hat, als ich die Bilder der presbyterianischen (protestantischen)
Pfarrer Jeremy Gardiner and Russell Birney und des (protestantischen)
Church of Ireland Pfarrers, Rev Stuart Lloyd sah, die mit mutigem Beispiel
vorangegangen sind und die farbverschmierten Stufen der katholischen Kirche
Our Lady's church in Harryville schrubbten."
Übersetzung: Uschi Grandel, http://www.info-nordirland.de/, 28.
Juli 2005 (Erläuterungen in Klammern)
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