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McBride-Kampagne und britische Medienpropaganda
Am ersten Dezember 2000 fand wie bereits berichtet (siehe Peter
McBride Protest - Ein kurzer Nachruf
) ein internationaler Protesttag gegen die Wiederaufnahme der beiden
Mörder von Peter McBride, James Fisher und Mark Wright, in die britische
Armee statt.
Bereits am 22. Oktober schrieb die News of the World, dass Peters Familie
"terroristische Organisationen dazu auffordere", Proteste gegen
obige Entscheidung durchzuführen. Durch das Stellen "peinlicher
Fragen", so die News of the World, solle "Chaos hervorgerufen
werden".
Weiterhin wird Peter als verdächtig dargestellt, damals eine Bombe
transportiert zu haben. Darüber hinaus wird der Eindruck erweckt,
seine Mutter, Jean McBride, hätte Kontakte zu Untergrundorganisationen.
Fakt ist, dass der Protesttag vom Pat Finucane Center (PFC), natürlich
mit Unterstützung der McBride-Familie, organisiert wurde. Hierbei
forderten sowohl die Mitarbeiter des PFC, als auch die McBride-Familie
ausdrücklich auf, keine Gewalt anzuwenden, wobei dies für die
Beteiligten sowieso selbstverständlich war. Demzufolge liefen die
Proteste auch friedlich ab.
"Die terroristischen Organisationen" waren in Deutschland bspw.
Mitglieder von Amnesty International und verschiedener Irlandinitiativen.
Dass sich die britische Regierung und Armee die Frage gefallen lassen
muß, wie es möglich sei, dass zwei rassistische Mörder
weiter Dienst für die britische Armee tätigen können, ist
wohl mehr als gerechtfertigt.
Weiterhin war Peter niemals Mitglied einer Untergrundorganisation und
transportierte bei seiner Tötung weder ein Bombe, noch hatte er irgendeine
Waffe, was die beiden Soldaten, die ihn durchsuchten und später von
hinten in den Rücken schossen, wußten. Dies konnten (auch)
zahlreiche Zeugen konstatierten.
Auch Jean McBride hatte keinen Kontakt zu derartigen Organisationen, was
die News of the World mittlerweile in einer Gegendarstellung zugestehen
musste.
Es wird immer rechtsgerichtete britische Medien geben, die
die Aktionen mordender, sektiererischer britischer Soldaten, wie jene
der beiden "Scot Guards", mit altbekannten Propagandmethoden
zu legitimieren versuchen.
Dass wir damit auch weiterhin zu rechnen haben, war auch Gesprächspunkt
auf dem Bundestreffen der Irland-Solidarität ( Bundestreffen
der Irland-Solidarität
).
Nichtsdestotrotz nimmt die Kampagne immer weitere Kreise an. Die Erfolge
in Deutschland, die PDS wird eine kleine Anfrage im Bundestag stellen,
der Verteidigungsminister Scharping hat zugesagt Stellung dazu zu nehmen,
wurden in den letzten Wochen in zahlreichen, v.a. irischen Zeitungen erwähnt.
Auch die Tatsache, dass der irische Außenminister die Entscheidung
in einer Parlamentsrede aufs schärfste kritisierte, wird die Irland-Solidarität
darin bestärken, weiter Druck auszuüben, bis hoffentlich das
Ziel, dass die beiden Soldaten unehrenhaft aus der Armee entlassen werden
und die Schmerzen der McBride-Familie dadurch zumindest etwas gemindert
werden, erreicht wird.
FSF, Bamberg/Lichtenfels
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